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Lehrstand. Zu ihm gehören: die Lehrer in den Volks-,
Bürger- und Gelehrtenschulen oder den Gymnasien, in den
Gewerbeschulen und auf den Hochschulen oder den Universitäten.
In den Volksschulen werden die Kinder vom 6. bis zum 14. Jahre
unterrichtet und erhalten diejenige Bildung, die keinem Menschen fehlen
sollte, um ein nützliches Mitglied in der Familie, in der bürgerlichen
und kirchlichen Gemeinde und im Staate zu werden — eine Bil-
dung, welche für jede höhere die Grundlage enthält. In den
Bürger- oder Realschulen wird diese Bildung für solche gestei-
gert, welche sich den höheren Gewerben, der Kaufmannschaft oder dem
Handel u. s. w. widmen wollen. Die Gymnasien werden von
denjenigen jungen Leuten besucht, die einst Beamte, Richter, Ärzte,
Geistliche u. s. w. werden wollen. Nach ihrer Entlastung von
dem Gymnasium besuchen diese die Universität und bereiten sich
hier für ihren bestimmten Beruf vor; sie heißen dann Studenten,
und ihre Lehrer heißen Professoren. Außer den genannten Unter-
richtsanstalten giebt es noch Seminarien für Geistliche und
Lehrer. Auch die Geistlichen gehören zum Lehrstande, denn sie
unterrichten nicht allein die Jugend in der Religion, sondern verkündigen
von der Kanzel herab, am Krankenbette u. s. w. auch den Erwachsenen
Gottes Wort, und spenden ihnen die Heilsmittel der Kirche. In Schule
und Kirche ist also der Lehrstand unablässig thätig, die Mitglieder des
Staates das Wahre vom Falschen — das Rechte vom Unrechten —
das Gute vom Bösen unterscheiden zu lehren: sie zu unterweisen in
ihren Pflichten gegen sich selbst, gegen ihren Nächsten und gegen
Gott, kurz sie durch Unterricht und Erziehung geistig tüchtig zu
machen, in ihrem Lebensberufe das erkannte Gute überall zu thun
und das Böse überall zu meiden. Dem preußischen Staate gebührt
der Ruhm, seit einer Reihe von Jahren durch Gründung muer Unter-
richtsanstalten, namentlich der Lehrer-Seminarien und durch die
Vermehrung der Volksschulen, so wie durch Einführung eines re-
gelmäßigen Schulbesuchs aller Kinder sehr viel gethan und edle,
menschenwürdige Bildung unter seinen Bewohnern verbreitet zu haben.
Aber trotz Kirche und Schule giebt es leider viele Menschen, die
nicht thun, was recht und gut ist, die gegen die Gesetze han-
deln, und Vergehen und Verbrechen verüben. Solche zu strafen
und unschädlich zu machen, und die guten Bürger in ihrem Leben,
ihrem Eigenthum und ihrer Ehre zu schützen, ist die Sache und die
Pflicht der Obrigkeit. — Ihre Mitglieder heißen im Allgemeinen
Beamte (Staatsbeamte), und diese sind wieder theils poli-
zeiliche, theils richterliche, theils verwaltende. Die Verwal-
tungsbeamten sind die Vorsteher des Staates, der Provinzen,
der Regierungsbezirke, der Kreise, der Gemeinden; sie haben die
bestehenden Gesetze zur Ausführung zu bringen, und über deren Beobach-
tung zu wachen. Die Polizeibeamten haben die Vergehen gegen
das Gesetz anzuzeigen, die Verbrecher zu verhaften und den Gerichten
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196
Neue Bisthümer, Kirchen und Klöster ließ er gründen. Die
Klöster förderten innerhalb ihrer stillen Mauern nicht nur den Unterricht
der Jugend, sondern sorgten auch für Arme und Kranke, und nahmen
Reisende gastfreundlich auf; denn Gasthöfe gab es in damaliger Zeit
nur wenige. Auch beschäftigten sich die Mönche damit, die guten alten
Schriften der Griechen und Römer abzuschreiben — denn damals war
die Kunst, Bücher zu drucken, noch nicht erfunden; — sie schrieben
die Geschichten der Länder und Völker und die Thaten der Heiligen
auf, oder sie rotteten die Wälder aus und machten den Boden urbar
— kurz die Klöster wurden auf mancherlei Weise nützlich und waren
ein wahrer Segen des Landes. — Dem Könige Karl war sehr daran
gelegen, das Äußere des Gottesdienstes zu verschönern und den Kirchen-
gesang zu verbessern. Er ließ Sänger und Orgelspieler aus Italien
kommen; denn feine Franken hatten eine gar rauhe Stimme, so daß
ihr Gesang fast dem Gebrülle wilder Thiere glich. — Auch liebte Karl
seine Muttersprache; er arbeitete selbst mit den Gelehrten seines
Hofes an einer deutschen Grammatik und ließ auch eine Sammlung
altdeutscher Heldenlieder veranstalten. Uns ist leider von diesen Bestre-
bungen des großen Kaisers nichts überkommen, als die deutschen Namen,
die er den Winden (Himmelsgegenden) und den Monaten gab.
Karl war ein ächt deutscher Mann, von starkem Körperbau und
schlanker Gestalt. Er hatte eine hohe, klare Stirn und überaus große
lebendige Augen, die dem Freunde und Hülfebittenden freundlich, dem
Feinde aber furchtbar leuchteten. In früher Jugend übte er nach Franken-
art seine Körperkraft und wurde der beste Fechter und beste Schwimmer.
Ein Hauptvergnügen war die Jagd, und wenn er seinem Hofe ein
Fest bereiten wollte, wurde eine Treibjagd angestellt. Alles setzte sich
zu Pferde, und nun ging es unter dem Klange der Hörner und dem
Gebelle unzähliger Hunde in lärmendem Jubel hinaus in die Weite
der Wälder, wo die Blüthe der jungen Edelmänner sich dann durch
Muth und Geschicklichkeit einander zu übertreffen suchte. Karl, mitten
unter ihnen, bestand manchen heißen Kampf mit wilden Ebern, Bären
und Auerochsen. Im Effen und Trinken war er sehr nüchtern. Speisete
er mit den Seinigen allein, so kamen nur vier Schüsseln auf den Tisch.
Ein Wildpretbraten, am Spieße vom Jäger zur Tafel gebracht, war
seine Lieblingsspeise. Sein Schlaf war nur kurz. Selbst des Nachts
stand er mehrmals von seinem Lager auf, nahm Schreibtafel und Griffel,
um sich in der in seiner Jugend versäumten Schreibkunst zu üben, oder
er betete, oder er stellte sich ans Fenster und betrachtete mit Ehrfurcht
und Bewunderung den gestirnten Himmel. Eine so einfache Lebens-
weise erhöhte die ohnehin so gewaltige Körperkraft dieses Mannes, so
daß man seinen Geschichtsschreibern wohl glauben darf, wenn sie er-
zählen, wie er mit leichter Mühe ein Hufeisen brach oder einen gehar-
nischten Mann emporhob wie ein Kind, oder mit seinem gewaltigen
Schlachtschwerte einem Feinde den Kopf bis in die Tiefe spaltete und
Lasten hob, die ein gewöhnlicher Mann jetziger Zeit nicht von der
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl Karl Karl Muth Karl Karl
2
bezahlen. Der Kommunal-Empfänger ist dazu bestimmt, die Ge-
meindesteuer zu empfangen und die Gemeindekasse zu verwalten. Der
Bürgermeister, der Gemeinde-Empfänger, der Polizeidiener
u. s. w. haben ein Amt in der Gemeinde; sie sind Gemeinde-Beamte.
Jeder brave Einwohner der Gemeinde befolgt pünktlich die Anordnungen
der Gemeinde-Obrigkeit. Er bezahlt gerne die ihn treffende Gemeinde-
steuer und ist überall bereit, für das Gemeinwohl nach seinen Kräften
mitzuwirken; denn jeder gute Mensch freut sich darüber, wenn es allen
Gemeindegliedern wohlergeht. — In unserer Gemeinde wohnen_____
Menschen. —
Hat eine bürgerliche Gemeinde eine Kirche, so bildet sie auch
eine kirchliche Gemeinde oder eine Pfarre. Es giebt aber auch
bürgerliche Gemeinden, welche aus mehreren Pfarren bestehen. Die
Kirchengemeinden sind entweder katholische oder evangelische Ge-
meinden; an einigen Orten giebt es aber auch israelitische oder
jüdische Gemeinden, deren Kirchen Synagogen heißen. Jeder
Kirchengemeinde ist ein Pfarrer vorgesetzt. Der Pfarrer ist die
geistliche Obrigkeit in seiner Gemeinde. Er unterrichtet die Kinder
m der Religion, verkündigt Gottes Wort, hält den Gottesdienst,
spendet die Heilsmittel der Kirche, tröstet die Kranken und be-
gleitet die Todten zu ihrer Ruhestätte. — Jede Gemeinde hat gewöhn-
lich auch ihre eigene Schule mit' einem oder mehreren Lehrern. In
der Schule werden die Geisteskräfte der Kinder geweckt und ge-
übt. Durch Unterricht und Erziehung sollen sie hier zu guten
Menschen herangebildet werden. Kinder, welche ihre Jugendzeit gut
anwenden, durch regelmäßigen Schulbesuch, Fleiß und gutes
Betragen ihren Eltern und Lehrern Freude machen, werden der-
einst nichliche Mitgliederder bürgerlichen und kirchlichen Gemeinde.
Die Jugend ist die Zeit der Saat,
Das Alter erntet Früchte,
Wer jung nicht, was er sollte, that,
Deß' Hoffnung wird zunichte. —
Den Fleiß belohnt die Ewigkeit;
Doch die verlor'ne Jugendzeit
Kann Gott nicht wiedergeben.
Wie heisst unser Wohnort? — In welcher bürgerlichen Gemeinde leben
wir? — In welcher kirchlichen Gemeinde? — Wer ist die Obrigkeit in der
bürgerlichen Gemeinde? — In der kirchlichen? — Welche Pflichten haben
wir gegen die Gemeinde-Obrigkeit? — Welche gegen die geistliche
Obrigkeit? — Was wisst ihr von der Entstehung unseres Wohnortes?
— Nennt die bedeutendsten Gebäude unseres Wohnortes! — Gebt an, nach
welcher Himmelsrichtung sie von unserer Schule liegen! — Wie führt die
Strasse an unserer Schule vorbei? — Von — nach! — Gebt die Richtung
der übrigen Strassen unseres Wohnortes an!
Zeichnet jetzt unsere Schule und die Haup tgebäude unseres Wohn-
ortes mit ! 1. die Strassen aber mit Linien auf eure Schiefertafeln! —
Schreibet auf, wie diese Gebäude von unserer Schule liegen und nach
weichen Bichtungen die Strassen führen t —
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4
um ihre Waaren zum Markte zu schaffen. Andere haben Hunde vor
einen kleinen Wagen gespannt. Weiber tragen Körbe auf ihren Köpfen,
in welchen sie Butter, Eier, Kirschen und andere Sachen zur Stadt
bringen; Viehhändler treiben Kühe, Schweine u. s. w. langsam weiter.
Es ist sehr gut, daß man auf guten Wegen von einem Orte zum
andern kommen kann. Denn in der einen Gemeinde gewinnen die
Bewohner durch Acker- oder Bergbau oft nur Naturprodukte, wäh-
rend in andern Gemeinden meistens nur Kunstprodukte aller Art ver-
fertigt werden. Nun können die Bewohner der verschiedenen Gemeinden
ihre überflüssigen Produkte jeder Art leicht nach denjenigen Orten
hinschaffen, wo die Bewohner diese Produkte sich nicht selbst ziehen oder
verfertigen können. Hier werden sie verkauft, und so wird mit den
Natur- und Kunstprodukten Handel getrieben. Für Geld können die
Menschen sich nun alle Lebensbedürfnisse: ihre Speisen und Ge-
tränke, die Stoffe zu ihrer Kleidung und die Materialien zum Bau
ihrer Häuser, ihre Brenn-Materialien u. s. w. auch aus weiter
Ferne verschaffen. Diejenigen Arbeiten, wodurch die Menschen sich das
nöthige Geld erwerben, um sich dafür ihre Bedürfnisse zu kaufen, nennt
man die Erwerbsquellen der Menschen.
Nennt einen Ort, der von unserm Wohnorte nach Süden liegt. — Wer
kann einen Ort nennen, der von nns westlich liegt? — Nördlich! — Öst-
lich! — U. s. w. — An welche Gemeinde grenzt unsere Gemeinde in Osten?
—- In Süden? — In Westen? — In Norden? — U. s. w. — Nach welcher
Himmelsrichtung gehe ich von unserm Wohnorte nach N.? — Nach N.? —
U. s. w. — Welche Produkte werden in unserer Gemeinde so reichlich gewon-
nen, dass sie nach andern Orten hin verkauft werden? — Welche von diesen
Produkten sind Naturprodukte? — Welche Kunstprodukte? — Wie heissen
die Arbeiten, wodurch diese Produkte gewonnen werden? — Wie heissen als»
die vorzüglichsten Erwerbsquellen unserer Gemeinde?
Zeichnet jetzt unsern Wohnort und die Nachbar orte desselben mit
Punkten und die dahin führenden Wege und Landstrassen mit Linien
auf die Schiefertafeln! — Wir wollen aber unsere Zeichnung so einrichten,
dass Orte, nach welchen hin wir eine Stunde gehen ynüssen, immer nur so weit
von einander gezeichnet werden, wie die Länge des ersten Gliedes an eurem
Zeigefinger beträgt (2 Centimeter). Diese Länge soll aber immer eine Stunde
Weges bedeuten („verjüngter Maassstab“). —
Schreibet auf\ wie die Nachbarorte von unserm Wohnorte liegen, und nach
welcher Himmelsgegend die Wege dahin führen! —
3 Die Kreise
Wenn wir auf der Landstraße immer weiter gehen, so kommen wir
durch viele Dörfer und Städte; denn hinter unseren Nachbargemeinden
fangen wieder andere Gemeinden an, und wo diese aufhören, wieder
andere und so weiter fort. Von jedem Dorfe und von jeder Stadt
gehen wieder Wege oder Landstraßen nach anderen Orten, und da ist
immer noch kein Ende. Außer unserer Gemeinde und außer unseren
Nachbargemeinden giebt es also noch sehr viele andere Gemeinden. Meh-
rere Gemeinden aber bilden zusammen wieder einen größern Verein,
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Hrsg.: Nowack, Hugo, Steinweller, F., Sieber, Hermann, Rohn, R. A., Paust, J. G.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Simultanschule
Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
12
§ 9. Karl der Große.
endlich und ließ sich taufen. (Platen: Wittekind.) So fand auch hier das
Christentum Eingang. Die Sachsen wurden milde behandelt, behielten viele
Freiheiten, mußten aber den Zehnten zahlen.
4. Karl erweiterte sein Reich durch viele andere Kriege. Erwürbe
vom Papste zu Hilfe gerufen, der von dem Langobardenkönige angegriffen
worden war. Karl zog um so lieber in diesen Krieg, da der Ruhestörer
auch ihm feindlich gesinnt war. Er eroberte des Feindes Hauptstadt Pavia,
nahm ihn selbst gefangen und schickte ihn in ein Kloster. Die Krone der Lango-
barden, deren innerer Reif aus einem Nagel von Christi Kreuze geschmiedet
sein soll, und die man darum die „eiserne" nennt, setzte er sich aufs Haupt.
Karls Ruhm war weithin erschollen; darum rief ihn auch ein moham-
medanischer Maurenstamm in Spanien gegen einen anderen zu Hilfe.
Er überschritt die Pyrenäen und eroberte rasch das Land bis an den Ebro.
Später gründete er hier die spanische Mark. Auf dem Rückwege wurde
die Nachhut des Heeres in dem Tale von Roncesvalles von Bergvölkern
überfallen. Unter den Erschlagenen befand sich auch Karls Neffe Roland.
(Dieser ist der Mittelpunkt eines ganzen Sagenkreises geworden, lies z. B.
Uhland: Gedichte von Roland.) — Auch die Ostgrenze sicherte Karl durch
die Ostmark an der Donau. Die Eider wurde die Grenze gegen Dänemark.
5. Krönung. So hatte Karl ein Reich errichtet, das an das alte
römische erinnerte. Als er am Weihnachtsfeste 800 in Rom weilte, setzte
ihm der Papst in der Peterskirche die goldene Kaiserkrone aufs Haupt, und
alles Volk rief jubelnd: „Leben und Sieg dem von Gott gekrönten römischen
Kaiser Karl!" So wurde Karl römischer Kaiser und Schirmherr der Kirche.
6. Auch als weiser Regent hat sich Karl erwiesen. Er pflegte den
religiösen Sinn und förderte die Bildung seiner Untertanen, indem er
tüchtige Geistliche anstellte, den Gottesdienst verschönte durch Orgelklang
und guten Gesang, und indem er gute Predigten ins Deutsche übersetzen
ließ. — Karl hatte an sich selbst erfahren, wie traurig es ist, wenn man
in der Jugend nicht den notwendigen Unterricht empfängt. Er erlernte
erst mit vierzig Jahren das Schreiben. Darum gründete er viele Schulen
in Klöstern und in seinen Schlössern. Oft besuchte er dieselben selbff.
(Gerok: Wie Kaiser Karl Schulvisitation hielt.) — Alle Wissenschaften
wurden gepflegt. Besonders aber pflegte er den Nationalgeist der Deutschen,
indem er die alten Sagen und Heldenlieder des Volkes sammeln ließ, den
Monaten und Winden deutsche Namen gab, und indem er bestimmte, daß
in den Kirchen deutsch gepredigt würde.
Durch Anlegung von Straßen, Brücken und Kanälen hob er den
Handel und das Gewerbe. Besonders begünstigte er die Baukunff;
die Marienkirche und sein Palast zu Aachen waren wahre Wunderwerke.
— Den Ackerbau hielt er für die wichtigste Quelle des Wohlstandes. Er
gab für denselben weise Vorschriften und ging auf seinen Gütern durch
Einrichtung von Musterwirtschaften mit gutem Beispiele voran.
Die Verwaltung des großen Reiches war genau geordnet. Dasselbe
war in Gaue geteilt, über die Karl Grafen setzte. Diese hatten bei den
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Extrahierte Personennamen: Karl_der_Große Karl Karl Karl Karl Karls Karls Roland Roland Karl Karl Karl Karl Gott Karl! Karl Karl_römischer Karl Karl Karl Karl Karl Gerok Karl_Schulvisitation Karl Karl_Grafen Karl
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Pavia Christi Karls Spanien Karls Donau Rom Aachen
12
§ 9. Karl der Große.
endlich und ließ sich taufen. (Platen: Wittekind.) So fand auch hier das Christentum Eingang. Die Sachsen wurden milde behandelt, behielten viele Freiheiten, mußten aber den Zehnten zahlen.
4. Karl erweiterte sein Reich durch viele andere Kriege. Er wurde vom Papste zu Hilfe gerufen, der von dem Langobardenkönige angegriffen worden war. Karl zog um so lieber in diesen Krieg, da der Ruhestörer auch ihm feindlich gesinnt war. Er eroberte des Feindes Hauptstadt Pavia, nahm ihn selbst gefangen und schickte ihn in ein Kloster. Die Krone der Langobarden, deren innerer Reif aus einem Nagel von Christi Kreuze geschmiedet sein soll, und die man darum die „eiserne" nennt, setzte er sich aufs Haupt.
Karls Ruhm war weithin erschollen; darum rief ihn auch ein mohammedanischer Maurenstamm in Spanien gegen einen anderen zu Hilfe. Er überschritt die Pyrenäen und eroberte rasch das Land bis an den Ebro. Später gründete er hier die spanische Mark. Auf dem Rückwege wurde die Nachhut des Heeres in dem Tale von Roncesvalles von Bergvölkern überfallen. Unter den Erschlagenen befand sich auch Karls Neffe Roland. (Dieser ist der Mittelpunkt eines ganzen Sagenkreises geworden, lies z. B. Uhland: Gedichte von Roland.) — Auch die Ostgrenze sicherte Karl durch die Ostmark an der Donau. Die Eider wurde die Grenze gegen Dänemark.
5. Krönung. So hatte Karl ein Reich errichtet, das an das alte römische erinnerte. Als er am Weihnachtsfeste 800 in Rom weilte, setzte ihm der Papst in der Peterskirche die goldene Kaiserkrone aufs Haupt, und alles Volk rief jubelnd: „Leben und Sieg dem von Gott gekrönten römischen Kaiser Karl!" So wurde Karl römischer Kaiser und Schirmherr der Kirche.
6. Auch als weiser Regent hat sich Karl erwiesen. Er pflegte den religiösen Sinn und förderte die Bildung seiner Untertanen, indem er tüchtige Geistliche anstellte, den Gottesdienst verschönte durch Orgelklang und guten Gesang, und indem er gute Predigten ins Deutsche übersetzen ließ. — Karl hatte an sich selbst erfahren, wie traurig es ist, wenn man in der Jugend nicht den notwendigen Unterricht empfängt. Er erlernte erst mit vierzig Jahren das Schreiben.. Darum gründete er viele Schulen in Klöstern und in seinen Schlössern. Oft besuchte er dieselben selbst. (Gerok: Wie Kaiser Karl Schulvisitation hielt.) — Alle Wissenschaften wurden gepflegt. Besonders aber pflegte er den Nationalgeist der Deutschen, indem er die alten Sagen und Heldenlieder des Volkes sammeln ließ, den Monaten und Winden deutsche Namen gab, und indem er bestimmte, daß in den Kirchen deutsch gepredigt würde.
Durch Anlegung von Straßen, Brücken und Kanälen hob er den Handel und das Gewerbe. Besonders begünstigte er die Baukunst; die Marienkirche und sein Palast zu Aachen waren wahre Wunderwerke. — Den Ackerbau hielt er für die wichtigste Quelle des Wohlstandes. Er gab für denselben weise Vorschriften und ging auf seinen Gütern durch Einrichtung von Musterwirtschaften mit gutem Beispiele voran.
Die Verwaltung des großen Reiches war genau geordnet. Dasselbe war in Gaue geteilt, über die Karl Grafen setzte. Diese hatten bei den
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Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Pavia Karls Spanien Karls Donau Rom Peterskirche Aachen
32
Geschichte.
I
barn bedrücken (Faustrecht!). — Da ging von dem Kloster Cluny (klüni) in Frankreich an
die Christenheit die Mahnung, diese traurigen Zustände zu bessern, von den Geist-
lichen verlangten die Cluniazenser strenge Littenreinheit und unbedingten Gehorsam gegen
die kirchlichen Oberen. Um den Fehden zu steuern, wurde ein „Gottesfriede" gepredigt,
der nach und nach von den christlichen Ländern angenommen wurde: vom Mittwoch
abend bis zum Montag früh jeder Woche durfte kein Streit ausgefochten werden,
wer zuwiderhandelte, wurde mit dem Kirchenbann belegt, d. h. aus der Rirche aus-
geschlossen. Nur durch eine Pilgerfahrt nach Jerusalem konnte er Verzeihung er-
langen.
2. Ronrad Ii. stellt die Sicherheit im Reiche wieder her. Kaiser Ronrad
griff ebenfalls kräftig ein, um im Reiche wieder geordnete Zustände zu schaffen.
Cr zog unermündlich im Lande umher, hielt selbst Gericht ab, schützte die Lchwachen
und strafte die Friedensbrecher. Ruch nach außen hin sicherte er das Reich mit
starker pand. Besonders gefährdet war die Ostgrenze, über die slawische Völkerschaften
nicht selten in Deutschland einbrachen. 5lls ein Llawenfürst einst bei einem solchen
Einfalle mehrere tausend Menschen geraubt hatte, eilte der Raiser herbei, nahm ihm
nach blutiger Zchlacht seine Beute wieder ab und nötigte ihn zur Unterwerfung.
3. Ronrad richtet die Macht der Raisertumr wieder aus. Die deutschen
perzöge hatten in der Zeit nach Otto dem Großen ihre würde wieder erblich gemacht,
wenn ein Perzog oder ein mächtiger Vasall Rrieg führte, ja selbst wenn er sich gegen
den Raiser empörte, mußten ihm seine Lehnsmannen peeresfolge leisten, weigerten
sie sich, so nahn: ihnen der Lehnsherr das Lehen. Ronrad Ii. machte nun die kleinen
Lehen erblich. Rur wer von seinen Ltandesgenossen wegen eines Verbrechens ver-
urteilt worden war, verlor sein Lehen. Jetzt konnten die Großen des Reiches so
leicht keine Empörung mehr wagen, weil sie von ihren Lehnsleuten im Ltiche ge-
lassen wurden. Die Erblichkeit der kleinen Lehen war eine Ltütze des Raiserthrons.
— Starb ein perzog, so zog Ronrad sein Land als erledigtes Lehen an sich, so daß
schließlich nur Lachsen und Lothringen noch unter besonderen perzögen standen. Die
Raiserwürde suchte auch er in seinem Pause zu vererben und setzte es durch, daß sein
jugendlicher Lohn peinrich zu seinem Nachfolger gewählt wurde. Mit dem Rönigs-
gute ging er sparsam um und wußte die königlichen Einnahmen durch gute Wirt-
schaft zu mehren. Leine Regierung war eine glanzvolle Zeit des heiligen römischen
Reiches deutscher Ration.
4. Heinrich Iii. hatte von seinem Vater ein starkes Reich übernommen und
erweiterte seine perrschaft noch, so daß das heilige römische Reich zu seiner Zeit die
größte Rusdehnung hatte. Er war ein ernster und frommer Mann, der der Rirche
reiche Lchenkungen überwies. Ehe er bei festlichen Gelegenheiten die Rrone aussetzte,
fastete er und ließ sich sogar geißeln. Um die Einheit der Rirche, die durch gleich-
zeitige Wahl dreier Päpste gefährdet war, wiederherzustellen, erhob er auf einer
Rirchenversammlung den Bischof von Bamberg zum Papste. Lpäter hat er noch
dreimal den päpstlichen Ltuhl mit hervorragenden deutschen Rirchenfürsten besetzt. —
Bei der Regierung des Reiches zog peinrich besonders die hohen Geistlichen zu Rate,
so daß sich die perzöge zurückgesetzt fühlten, und gegen die kleineren Lehnsträger zeigte
er sich nicht selten hart und ungerecht. Dadurch entstand im Reiche gärende Unzu-
frieöenijeit; sogar Empörungen kamen häufig vor. Ln dieser gefahrvollen Zeit starb
peinrich Iii., erst 39 Jahre alt, und hinterließ das Reich einem unmündigen Rinde.
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Extrahierte Personennamen: Cluny Ronrad Ronrad Otto Raiser Heinrich_Iii Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Rirche Jerusalem Deutschland Ronrad Lothringen Bamberg
I
(beschichte.
41
D. Deutschland vom Untergange der Hohenstaufen
bis zur Reformation.
I. Das tttittelalter.
I. Die Mrche.
i. Ihre Stellung zur weltlichen Obrigkeit. König Lhlodovech, sowie
Bonisatius hatten dem Papsttums zuerst Einfluß in Deutschland verschafft. Indem die
Kirche mit Hilfe der Frankenfürsten die Lehre des 5lrius und den Islam überwand,
gelangte sie zur Einheit.
Durch die Krönung der
deutschen Könige zu römi-
schen Kaisern wuchs ihre
Macht. Gregor Vii. machte
sie unabhängig von der
weltlichen Herrschaft, indem
er den Zölibat und die
Papstwahl durch die Kardi-
näle einführte, sowie die Ein-
setzung der deutschen Bischöfe 0'
unter Mitwirkung des Pap-
stes anstrebte. Zur Zeit der
Hohenstaufen und der Kreuz-
züge im 12. u. 13. Jahr-
hundert erreichte die Kirche
ihre höchste Gewalt. Der
Papst war Oberherr der
Fürsten; ohne seine Be-
stätigung war die deutsche
Kaiserwahl ungiltig. Der
Bann, durch den die Unter-
tanen von dem Treueide
gegen die Obrigkeit ent-
Ein Kloster.
bunden wurden, und das „Interdikt", mit dem der Papst Stabte und Länder durch
Untersagung aller kirchlichen Handlungen zum Gehorsam zwang, waren die Massen
der Kirche. Die Bischöfe hatten durch die Kaiser reichen Besitz an Land und Leuten
erhalten und waren die vornehmsten Keichssürsten geworden. Die Geistlichen waren
die Träger der Bildung. Durch ihre Kenntnis der lateinischen Sprache und durch
ihre Schreibfertigkeit machten sie sich den Fürsten auch für weltliche Geschäfte
unentbehrlich.
2. Ihr Linfiuh aus das Volk. Die Kirche pflegte nicht nur Gottesfurcht
und christlichen Wandel unter dem Volke, sie nahm sich auch der Schwachen an und
schützte sie vor Bedrückungen durch die weltlichen Herren. Die geistlichen Würden-
träger behandelten ihre zahlreichen hörigen milde und erhoben sie nicht selten zu
freien Dienstleuten. Buch durch ihre Einrichtungen gewann die Kirche Einfluß aus
die Bevölkerung. In den Städten entstanden herrliche Dome, die man mit Gemälden
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42
Geschichte.
I
und Bildsäulen prächtig ausschmückte. Die Zahl der kirchlichen Feste wurde erhöht
und der Gottesdienst, bei dem die Priester in schön gestickte Gewänder gekleidet
waren, durch Kirchenmusik feierlicher gestaltet, viele reiche Stiftungen flössen daher
auch der Kirche zu und zeugten von dem frommen Sinne, der zu dieser Zeit das
Volk beherrschte.
3. Die Klöster. Der Landbesitz der Klöster war durch Schenkungen im Lause der
Zeit ungeheuer gewachsen. Die Mönche, deren es in manchen Klöstern einige hundert
gab, wußten den Grundbesitz fortgesetzt zu vermehren, indem sie Mald rodeten und
Sümpfe entwässerten. Mühlen und Backhäuser, Keltereien und Brauhäuser, Merk-
stätten für Schmiede, Gerber und Sattler befanden sich hinter den Klostermauern.
Die Mönche trieben Bergbau und gewannen Salz, sie bauten Brücken und Masser-
leitungen, sie führten aus Italien und Frankreich feine Gemüse und edle Obstsorten
ein. Die Klostergebäude wurden unter der Leitung geschickter Mönche aus Steinen
aufgebaut. Die Kirchen errichtete man in Form eines Kreuzes und verzierte die
Fenster mit Säulen und Kundbögen (romanischer Stil). Die Altäre wurden mit
Gemälden und Elfenbeinschnitzereien, die Ehorstühle mit kunstvollen holzbildhauer-
arbeiten, die Decken und Zeitenwände mit Malereien geschmückt. Die Missenschaften
fanden eifrige Pflege. Die Merke der alten römischen Dichter und Geschichtschreiber
vervielfältigte man durch Abschreiben; die Überschriften der einzelnen Abschnitte wurden
mit Farben kunstvoll ausgemalt. Manche Klosterschulen (Fulda, St. Gallen u. a.)
erlangten großen Kuf. Sn den Nonnenklöstern fanden viele unverheiratete Töchter
des Adels eine Heimat.
Ii. Entwicklung der Verufsstände.
l. Die Fürsten.
l. Entstehung der fürstlichen Häuser. Inder Zeit vom vertrage zu Verdun (843)
bis zum Aussterben der Karolinger hatten sich die fünf Stammesherzogtümer Sachsen,
Franken, Schwaben, Bayern und Lothringen gebildet. Unter den sächsischen
Kaisern war die herzogswürde erblich geworden; unter den Hohenstaufen wurden die
alten Herzogtümer an weltliche und geistliche Große verteilt. Ungefähr von dieser Zeit
an rechnete man die herzöge, Land-, Mark- und Burggrafen, die Grafen, Erzbischöfe,
Bischöfe, sowie einzelne Abte zu den Fürsten. Die weltlichen Fürsten waren fast alle aus
dem Grafenstande hervorgegangen. Ihre Lehen, die sie für die Verwaltung des Grafen-
amtes erhalten hatten, waren erblich geworden; durch die Gerichtsbußen, die sie über
Schuldige verhängten, und die ihnen zuflössen, wurden sie reich. Kaiser Friedrich Ii. er-
kannte die weltlichen Fürsten sogar als erbliche „Landesherren" an und überließ ihnen
das königliche Kecht, Münzen zu prägen, Bergbau zu treiben, sowie auf Märkten, an Flüssen
und Megen Zölle zu erheben. So wurden sie innerhalb ihres Gebietes fast unabhängig
vom Kaiser. Dadurch, daß die Fürsten ihr Land häufig unter ihre Söhne teilten, wuchs
die Zahl der fürstlichen Häuser immer mehr; aber der Besitz der einzelnen Familien, von
denen jede ihre besonderen Lehnsleute und Dienstmannen hatte, wurde immer kleiner.
Starb ein Fürstenhaus aus, so behielt der Kaiser das erledigte Lehen für sich, oder er
übergab es einem andern Fürsten. Dies geschah durch Überreichung einer Lanze, an der
eine Fahne befestigt war. Die geistlichen Fürsten wurden durch Überreichung eines
Zepters belehnt.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Ii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Italien Frankreich Fulda Sachsen Schwaben Bayern Lothringen
52
Geschichte.
I
Der dölner vom.
der Kird)e und bei
Zusammenkünften aus-
übten, den Meister-
gesang. Der bekann-
teste Meistersänger war
der Schuhmacher Hans
Sachs in Nürnberg. —
Die Städte gründeten
auch eigene Schulen, in
denen auf die Bedürfnisse
des Handels und Gewer-
des Rücksicht genommen
wurde. Man unterschied
deutsche und lateinische
Schulen. Der Rat der
Stadt schloß mit einem
„Schulmeister" (dem Nek-
tar) gewöhnlich aus ein
Jahr einen Vertrag und
gewährte ihm Gebäude
und Brennholz. Dieser
unterrichtete nun mit
seinen „Schulgesellen", die er selbst anstellte. Daneben bestanden auch noch pfarr- und
Rlosterschulen. von den Schülern waren viele schon erwachsene Männer,- die jüngeren
nannte man „Schützen". Sie zogen von Ort zu Ort, um in den verschiedenen Städten
Unterricht zu empfangen. Dabei lebten sie oft nur von Almosen, die sie von Bauern
und Bürgern erhielten, und wurden häufig durch ihr Betteln zur Landplage.
3. Rechtspflege. Sn der Rechtspflege bestanden nach der Zeit der Hohenstaufen
in den einzelnen Gegenden Deutschlands große Verschiedenheiten; auch gab es für Geist-
liche, Edelleute, Bürger und Bauern besondere Gesetze, vor der Mitte des l 3. Jahr-
hunderts schrieb ein sächsischer Ritter das in Norddeutschland geltende Recht in lateinischer
Sprache auf und übersetzte es dann ins Deutsche. Diese erste deutsche Gesetzsammlung,
nach der man in Norddeutschland richtete und die viel zur Verbreitung der deutschen
Sprache beitrug, nannte man den „Sachsenspiegel". Sn Süddeutschland galt der etwas
später entstandene „Schwabenspiegel".
Die Strafen waren im Mittelalter sehr hart. Gefängnisse, in die man die Verbrecher
jahrelang einsperrte, gab es nicht. Nus viele Übeltaten stand Todesstrafe,- bei jeder Stadt
erhob sich ein Galgen, und der als „unehrlich" angesehene Henker hatte viel Nrbeit. Diebe
wurden gehängt, Falschmünzer gesotten, hexen verbrannt. Mördern und Straßenräubern
zerstieß man mit einem schweren Rade die Rnochen, nachdem man sie vorher mit glühenden
Zangen gezwickt hatte. Bei geringeren vergehen wurde der Schuldige „gestäupt", d. h. von
dem Henker mit Ruten hart geschlagen. Ruch Verstümmelungen, wie Abschlagen einer Hand,
Abschneiden der Ohren wurden häufig als Strafen verhängt. Verleumder stellte man
aus einen großen Stein am Rathause, „den Pranger". Dort schloß man sie mit
einem Halseisen an einen Pfahl an, so daß das Volk Spott mit ihnen treiben konnte.
Iver falsches Gewicht benutzt oder sonst beim Handel betrogen hatte, wurde von dem
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Extrahierte Personennamen: Meistersänger Hans
Sachs